Stinke-Eier in der Nacht

Indonesien ist Teil des pazifischen Feuerrings und daher gibt es hier viele aktive Vulkane, die man teilweise auch besuchen kann. Einer von ihnen ist der Ijen, der für seinen blau-grünen Kratersee bekannt ist. An einer Stelle treten Schwefeldämpfe aus der Erde aus, die sich teilweise selbstentzünden, so dass nachts eine blaue Flamme zu sehen ist. Diese blaue Flamme ist der Grund, warum sich jeden Morgen viele Touristen auf den Weg zum Krater machen. Auch wir machen uns um 0:30 auf den Weg zum Ijen. Die Fahrt in einem Allradjeep dauert anderthalb Stunden. Von einem Parklpaltz aus beginnt der mühsame, drei Kilometer lange Aufstieg. Die ersten beiden Kilometer geht es teilweise steil bergauf, der letzte Kilometer ist etwas flacher. Dann erreicht man den Kraterrand und steigt nochmal 200 Höhenmeter hinab in den Krater zur Austrittsstelle vom Schwefel. Der Geruch nach faulen Eiern ist allerdings nicht nur unangenehm, sondern kann auch gefährlich sein, weshalb man eine Atemschutzmaske anziehen muss. Der Weg in den Kratersee ist schon so sehr anstregend, was die Arbeit von lokalen Minenarbeitern umso beeindruckender macht. Die Schwefelquelle wird nämlich genutzt, um Schwefel abzubauen. Die Minenarbeiter tragen dann bis zu 90kg schwere Körbe aus dem Krater und hinunter zum Parkplatz, wo er gesammelt und weiter verkauft wird. Ein absoluter Knochenjob - insbesondere wenn man sieht, dass einige Touristen den Weg noch nicht mal mit ihrem eigenen Körpergewicht schaffen.
Als die Sonne gegen halb sechs langsam aufgeht, sieht man den Kratersee auch im Hellen, was eigentlich noch beeindruckender ist, als die blaue Flamme im Dunkeln. Weil die kann man, wie unserer Guide sagte, ja auch zu Hause am Herd sehen...
Vom Sunrisepoint aus ging es dann zurück zum Parkplatz und um 9 Uhr waren wir wieder in der Unterkunft, wo es erstmal Frühstück gab (ohne Eier).

3 km sind es bis zum Kraterrand

Nachts um 2 Uhr geht der Aufstieg mit Stirnlampen los

im Gänsemarsch geht es hinab in den Krater

Sicherheit wird groß geschrieben

der See im Dunkeln

die Schwefelaustrittsstelle mit blauer Falmme

Atemschutzmaske und im Hintergrund die blaue Flamme

der See im Morgengrauen

der Sonnenaufgang

diese Körber werden aus dem Krater hoch geschleppt

da ging es im Dunkeln runter

manche schaffen es nur im Taxi

good to know

Tim
05.08.2018
Ijen-Krater
Indonesien, Java, Wandern, Vulkan


2 Kommentare

Dirk 15.08.2018 um 10:07 Uhr
Hammer! Wir sind vor Jahren auch mal da hoch, am Kraterrand übernachtet und morgens wieder runter gewandert. Das war das Anstrengendste, was wir jemals gemacht hatten...toll, daß Ihr das auch gemacht habt! Werdet Ihr nie vergessen! Viel Spaß noch!

Die Vagabunden 05.08.2018 um 18:28 Uhr
Doll, was Ihr da alles so unternehmt. So früh aufstehen, das kennen wir bei Mel gar nicht. In unserem WOMO haben wir auch eine blaue Flamme und kochen damit unsere Kaffee. Danach legen wir uns noch etwas auf's Ohr. Allerdings haben wir nicht nicht einen tollen Blick auf den Vulkankrater. Das war sicher unvergessliches Erlebnis.

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