Ananas esse ich für mein Leben gerne. Ein Großteil der Früchte, die in Europa auf dem Markt sind, kommen aus dem kleinen Costa Rica. Wir sind schon durch einige Ananasplantagen - vor allem von Del Monte - gefahren, die sich teilweise bis zum Horizont erstreckt haben. Jetzt haben wir auch noch eine kleine Farm bei Sarapiqui besucht. Die Organic Paradise Tour war sehr informativ. Wir waren mit dem Sohn des Gründers, Rolando, auf den Feldern unterwegs. Die Familie bewirtschaftet insgesamt rund 5 Hektar, auf denen rund 300.000 Pflanzen wachsen.
Man muss sagen, dass Ananas-Pflanzen gar nicht mal so schön aussehen, wenn sie da in Reih und Glied auf dem Feld stehen. Aber auch im Bio-Anbau findet man die Ananas nur in der Monokultur. Die Pflanzen brauchen von der Pflanzung bis zur Frucht rund 14 Monate. Mit dem Gas Ethylen, das zum Beispiel auch von reifen Äpfeln abgegeben wird, werden die Pflanzen eines Feldes zur gleichen Zeit zur Entwicklung der Blüte und Frucht angeregt.
Und dann wachsen die Ananas unter der heißen Sonne Costa Ricas, durch regelmäßige Schauer immer wieder ausreichend erfrischt, fröhlich vor sich hin. Auf konventionellen Plantagen werden noch Gase zur schnelleren Reifung und natürlich Pestizide versprüht, die findet man hier nicht. Wenn die Ananas reif sind, werden sie einfach von den Stengeln abgebrochen (die Bruchstelle sieht man unter jeder Ananas). Das ist erstaunlich einfach. Die besten und schönsten Früchte werden so verkauft, hierfür gibt es auch das meiste Geld. Die nicht so schönen Früchte gehen an die Industrie (für Dosenananas) und aus den restlichen Früchten wird nur noch Saft produziert.
Auf dem Feld hat Rolando dann auch noch mit geübten Handgriffen und einem scharfen Messer eine Ananas zerlegt. Dunteren Stücke sind immer die süßesten, aber auch der obere Teil ist im Vergleich zur Ananas, die in Europa verkauft wird, unglaublich süß. Die Tour und die Infos sind sehr empfehlenswert. Wer auf der Route 4 in Costa Rica unterwegs ist, sollte einen Halt einplanen und sich im Traktor mit Anhänger über die Ananasfelder fahren lassen.
Zum Abschluss gab es auch noch eine Pina Colada und Empanadas mit Ananas-Füllung - sehr lecker!
Tim
29.11.2018
Sarapiqui
Costa Rica, Essen, Pflanzen
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